Methylon (bk-MDMA) wirkt stimulierend und empathogen (die Empfindsamkeit und das Einfühlungsvermögen für andere Menschen und die Umgebung steigernd) und kann als MDMA-ähnlich beschrieben werden: zu Beginn überwiegen die anregenden Effekte wie beschleunigter Herzschlag, Hitzewallungen, Schwitzen und Unruhe, die aber schnell nachlassen. Danach berichten User*innen von einem angenehmen Wärmegefühl im Bauch, Nacken und Brust. Ein Gefühl der Zufriedenheit, ruhiger Euphorie, Gelassenheit und Entspannung wird beschrieben. Ein starkes Verbundenheitsgefühl mit der näheren Umgebung stellt sich ein, wobei sich die Kommunikationsbereitschaft erhöht und Hemmschwellen fallen. Laut User*innen bleiben die Gedanken klar, der Gedankenstrom wird nicht durch Abdriften und Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses unterbrochen. Einigen Berichten zufolge können optische Halluzinationen bei geöffneten und geschlossenen Augen auftreten. Manche User*innen beschreiben die Wirkung fast identisch mit der von MDMA, andere erleben die Effekte wiederum eher als halluzinogen. Die Wirkung von Methylon scheint sehr stark von der aktuellen Stimmung, sowie von der Umgebung, in der konsumiert wird, und der Konsumart abhängig zu sein. Einigen Berichten zufolge geht die empathogene Wirkung beim nasalen Konsum von Methylon verloren. Ebenso scheinen die stimulierenden Effekte beim Konsum von höheren Dosen in den Vordergrund zu treten.

Vor allem bei hohen Dosierungen stehen die stimulierenden Effekte im Vordergrund. Es kommt zu Unruhe, beschleunigtem Herzschlag, erhöhtem Blutdruck und starkem Zittern (Tremor) des gesamten Körpers. Darüber hinaus ist das Auftreten von Augenzittern (Nystagmus), Verkrampfungen der Kaumuskulatur und Zuckungen der Gesichtsmuskulatur wahrscheinlich. Die Körpertemperatur steigt an und es kann zu einer gesundheitsgefährdenden Überhitzung des Körpers (Hyperthermie) kommen. Des Weiteren kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Gefühle der Überempfindlichkeit gegenüber Musik und Lärm, Gefühle des Kontrollverlustes, Verwirrung, Besorgnis, Paranoia und Angst sind ebenfalls möglich.

Methylon verstärkt die Ausschüttung und hemmt die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin, wodurch es zu einer verstärkten Konzentration derselben im synaptischen Spalt kommt. Die Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme hat bei Methylon vermutlich nur ein Drittel der Potenz, verglichen mit der Hemmung bei MDMA. Dopamin und Noradrenanlin werden ähnlich stark gehemmt wie durch MDMA.

Methylon ist derzeit noch kaum erforscht, was fundierte Aussagen über mögliche Langzeitfolgen unmöglich macht. Es ist anzunehmen, dass es bei häufigem Konsum von Methylon zu psychischer Abhängigkeit kommen kann. Ob es zu körperlicher Abhängigkeit kommen kann, ist ungeklärt. User*innen berichten von sehr raschem Auftreten von Gewöhnungseffekten; d.h. die Dosis muss erhöht werden, um die gewünschten Effekte zu erzielen.

  • Unruhe oder Ängstlichkeit
  • Verstimmungen und psychischen Beschwerden
  • Bluthochdruck
  • Schwangerschaft / während der Stillzeit
  • Herz-Kreislaufproblemen / -erkrankungen
  • Leber- oder Nierenschädigungen
  • Epilepsie

Wird Methylon trotz gesundheitlicher Gefahren konsumierst, sollte man – neben allgemeinen Hinweisen zur risk reduction – folgendes beachten:

  • Wenn du die Möglichkeit hast, lass deine Substanzen chemisch analysieren.
  • Kombiniere Methylon nicht mit anderen Substanzen oder Medikamenten.
  • Wenn du Substanzen nasal konsumierst, teile dein Röhrchen nicht mit anderen. Es besteht die Gefahr einer Infektion.
  • Set und Setting spielen laut User*innen bei Methylon eine große Rolle. Konsumiere deshalb nur an angenehmen Orten und mit vertrauten Personen.
  • Konsumiere mit Freund*innen, die sich gegenseitig Unterstützung bieten können und auf die du dich verlassen kannst. Sprecht dies vorher ab und lasst den/die anderen nicht allein.
  • Mach Ruhepausen und kühle dich ab.
  • Oraler Konsum ist wahrscheinlich die risikoärmste Form des Konsums, da kaum Gefahr besteht, sich mit übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Bedenke aber, dass keine nachträgliche Dosisreduzierung vorgenommen werden kann. Nimm also nur eine kleine Menge der Substanz ein.
  • Lege größere Konsumpausen vor dem nächsten Konsum ein.
  • Lenke nach dem Konsum nie ein Fahrzeug im Straßenverkehr.

Methylon gehört wie MDMA zur Gruppe der β-Phenylethylamine (innerhalb dieser Obergruppe gehört Methylon zu den Untergruppen der Amphetamine und Cathinone). Methylon besitzt nahezu dieselbe chemische Struktur wie MDMA, wobei die Struktur von Methylon eine zusätzliche Sauerstoffgruppe aufweist. Methylon wird deshalb auch als bk-MDMA (β-keto MDMA) bezeichnet. Weitere, weniger bekannte Straßennamen sind Ease und M1. Methylon wird meist als weißes bis leicht bräunliches Pulver verkauft, es kann aber auch in flüssiger Form oder in Kapseln und Pillen vorkommen und wird üblicherweise oral oder nasal konsumiert.

User*innen sprechen beim oralen Konsum von 100-150 mg von einer leichten, von 150-250 mg von einer üblichen und von 200-300 mg von einer hohen Dosis, wobei die Wirkung nach etwa 15-60 Minuten einsetzt und ca. 2-3 Stunden anhält. Bei nasalem Konsum dosieren User*innen viel niedriger und sprechen bei 35-80 mg von einer leichten und bei 80-150 mg von einer üblichen Dosis. Nasal konsumiert tritt die Wirkung nach
5-10 Minuten ein und hält ca. 1-2 Stunden an.

Methylon (bk-MDMA) ist im Suchtmittelgesetz erfasst. Der Erwerb, der Besitz, die Ein- und Ausfuhr, die Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe und Verkauf) sind strafbar. Konsument*innen, die gegen das SMG verstoßen, haben mit einem verpflichtenden Besuch beim Amtsarzt (in Wien: das Institut für Suchtdiagnostik) zu rechnen. Dieser kann in Folge gesundheitsbezogene Maßnahmen anordnen. Hält man sich an diese Vorgaben, kommt es zu keinem Gerichtsverfahren.

Stand: 2012