4-MEC – 4-Methyl-N-Ethylcathinon – Download Infofolder
Mögliche Wirkungen
4-MEC wirkt stimulierend und leicht euphorisierend. Die Wirkung von 4-MEC wird oft mit der von Mephedron verglichen, allerdings als weniger stark und weniger euphorisch, beschrieben. Die Intensität der Wirkung ist dosisabhängig und tritt bei oralem Konsum nach etwa 15 – 45 min (Wirkdauer 2-5 Stunden) und bei nasalem Konsum nach etwa 5 min (Wirkdauer 2-3 Stunden) ein. Die Wirkung zeichnet sich durch ein subjektives Gefühl von hoher körperlicher und geistiger Aktivität aus. Charakteristisch ist eine leicht euphorische Stimmung, ein starkes Verbundenheitsgefühl mit anderen Menschen und Redeflashs. Die Wahrnehmungen verändern sich. UserInnenberichten zu Folge fühlt man sich relaxter und hat ein intensiveres Empfinden von Musik.
Negative Effekte
Der Drang nachzulegen ist UserInnenberichten zu folge besonders bei nasalem Konsum stark. Die Körpertemperatur kann sich unangenehm verändern, von Kälteempfinden bis hin zu hoher Körpertemperatur. UserInnen berichten auch von Herzklopfen, Herzrasen, Zähneknirschen und erhöhter Kieferspannung. Augenzittern, Muskelzucken, Schwindel und Schlaflosigkeit werden ebenfalls berichtet.Bei nasalem Konsum kann es zu Nasenbluten, Anschwellen der Nasenschleimhaut und Schmerzen in Nase und Rachen kommen. Das Kurzzeitgedächtnis kann beeinträchtigt werden. Psychische Nachwirkungen wie Trunkenheitsgefühl, Müdigkeit etc. können vor allem bei hoher Dosierung noch mehrere Tage nach dem Konsum auftreten.
Wirkmechanismen
Derzeit liegen noch keine Angaben über genaue Wirkmechanismen von 4-MEC vor.
Mögliche Langzeitfolgen
Zu möglichen Langzeitfolgen gibt es derzeit keine zuverlässigen Informationen. Aufgrund des starken Drangs immer wieder nachzulegen und dem Verlangen („Gier“) wieder zu konsumieren kann es rasch zu einer psychischen Abhängigkeit kommen.
Konsumiere nie bei
– Psychischen Problemen, Unruhe oder Ängstlichkeit
– Bluthochdruck
– Schwangerschaft
– Herz- Kreislaufproblemen
– Leber- oder Nierenschäden
– Epilepsie
– HIV
Risk Reduction
Wird 4-MEC trotz gesundheitlicher Gefahren konsumiert, sollte man, neben allgemeinen Hinweisen zur Risk Reduction, folgende Regeln beachten:
– Wenn du die Möglichkeit dazu hast, lass deine Substanz chemisch analysieren.
– Kombiniere 4-MEC nicht mit anderen Substanzen oder Medikamenten
– Bei nasalem Konsum, teile dein Röhrchen nicht mit anderen. Es besteht die Gefahr einer Infektion (Herpes, Hepatitis C, HIV)
– Trinke viel Alkoholfreies, aber nicht mehr als ½ Liter pro Stunde
– Mache Ruhepausen und kühle dich ab
– Nimm leichte Speisen (Obst) und Vitamine zu dir
– Lege größere Pausen vor dem nächsten Konsum ein
– Lenke nach dem Konsum nie ein Fahrzeug im Straßenverkehr
Chemisches
4-MEC gehört zur Gruppe der Cathinone und ist von seiner chemischen Struktur und daher auch von der Wirkungsweise dem 4-Methylmethcathinon (Mephedron, MMC) sehr ähnlich und besitzt eine ähnliche chemische Struktur wie Methylmethcathinon. 4-MEC ist ein Stimulans und Empathogen mit einer euphorisierenden Wirkung. Es kommt als Pulver und auch in Tablettenform vor und gehört zu den sogenannten Research Chemicals (RCs), d.h. es ist weitgehend unerforscht und es gibt daher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkmechanismen, Risiken und Langzeitfolgen, sowie mögliche Gefahren beim Mischkonsum. Die bisher verfügbaren Informationen über Wirkung, Dosierung und Risk Reduction basieren somit fast ausschließlich auf UserInnenberichten. 4-MEC wurde, wie die meisten RCs, kaum oder noch nicht am Menschen getestet. Derzeit können keine gesicherten Aussagen über die Giftigkeit (Toxizität) der Substanz erfolgen.
4-MEC wird üblicherweise nasal oder oral konsumiert. Berichten zufolge liegen die üblichen Dosierungen bei oralem Konsum zwischen 50mg (leicht) – 300mg (stark) und bei nasalem Konsum zwischen 25mg (leicht) – 200mg (stark). Die Dosis, die die gewünschte Wirkung auslöst, ist wie bei allen Substanzen vom Körpergewicht abhängig.
Gesetz
4-MEC ist seit Juni 2019 im Suchtmittelgesetz erfasst. Der Erwerb, der Besitz, die Ein- und Ausfuhr, die Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe und Verkauf) sind strafbar. KonsumentInnen, die gegen das SMG verstoßen haben mit einem verpflichtenden Besuch beim Amtsarzt (in Wien: das Institut für Suchtdiagnostik) zu rechnen. Dieser kann in Folge gesundheitsbezogene Maßnahmen anordnen. Hält man sich an diese Vorgaben, kommt es zu keinem Gerichtsverfahren.