Die Wirkungen sowie die Wirkdauer sind abhängig von Dosierung, Konsumhäufigkeit, Set (Person) und Setting (Umfeld). 4-MMC wirkt stimulierend und euphorisierend. Die Intensität der Wirkung ist dosisabhängig und tritt bei nasalem Konsum (starkes Brennen) innerhalb weniger Minuten (Wirkdauer etwa 1–2 Stunden) und bei oralem Konsum nach etwa 30–45 Minuten (Wirkdauer etwa 2–5 Stunden) ein. Die Wirkung zeichnet sich durch ein subjektives Gefühl geistiger Klarheit und erhöhter Leistungsfähigkeit aus. Charakteristisch sind gesteigerte Euphorie und ein starkes Verbundenheitsgefühl mit anderen Menschen. Konsument*innen berichten oft von einer intensiveren Wahrnehmung des eigenen Körpers sowie der äußeren Umgebung. Wie bei anderen stimulierenden Substanzen kann es zur Unterdrückung von Bedürfnissen wie Trinken, Essen und Schlaf kommen.
Durch die stimulierende Wirkung von 4-MMC kann es zu einer als unangenehm empfundenen Hyperaktivität, starker Erhöhung des Blutdrucks und Herzrasen (bzw. unangenehmen Gefühl in der Herzgegend) kommen. Insbesondere beim Konsum von hohen Dosen können Wahnvorstellungen und Paranoia auftreten. Konsument*innen berichten des Weiteren von unangenehmem Körpergeruch, Veränderung der Körpertemperatur (Kältegefühl/Schwitzen), Hautausschlägen, Kopfschmerzen und Gewichtsverlust. Beim Herunterkommen kann es laut Erfahrungsberichten zu erhöhter Nervosität und Verstimmungen kommen. Langanhaltende Schlaflosigkeit, sowie Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses und Erinnerungslücken können ebenfalls vorkommen. Als besonders unangenehm wird das starke Craving (starker Drang nachzulegen) – insbesondere bei nasalem Konsum – beschrieben.
Mephedron bewirkt vor allem eine vermehrte Freisetzung der Botenstoffe Serotonin, Dopamin und Noradrenalin und hat somit eine generell antriebssteigende Wirkung.
Mögliche Langzeitfolgen sind noch nicht genügend erforscht. Aufgrund des starken Drangs wieder nachzulegen, kann es leicht zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Bei häufigem Konsum kann es zur Verstärkung der negativen Effekte sowie zu einer Toleranzentwicklung (immer größere Mengen der Substanz müssen konsumiert werden, um die erwünschte Wirkung zu erzielen) kommen. Konsument*innen, die regelmäßig konsumieren, berichten außerdem von eingeschränktem Erinnerungsvermögen und einer Verschlechterung der Konzentration.
- Psychischen Problemen, Unruhe oder Ängstlichkeit
- Bluthochdruck
- Schwangerschaft
- Herz-/Kreislaufproblemen
- Leber- oder Nierenschäden
- Epilepsie
- HIV
Wird 4-MMC trotz gesundheitlicher Gefahren konsumiert, sollte man – neben allgemeinen Hinweisen zur Risk Reduction – folgende Regeln beachten:
- Konsumiere nur, wenn du körperlich und psychisch gesund bist, in einer angenehmen Umgebung und mit Menschen, denen du vertraust.
- Benutze dein eigenes Ziehröhrchen und verwende keine Geldscheine.
- Nutze Drug Checking! Der Wirkstoffgehalt und Streckmittel können stark variieren.
- Dosiere gering um die Wirkung anzutesten. Warte ab, bevor du nachlegst.
- Vermeide Mischkonsum mit anderen Substanzen, insbesondere mit anderen aufputschenden Substanzen (z.B. Speed, hohe Mengen Koffein oder Energy Drinks). Es ist eine starke Belastung für das Herz-Kreislaufsystem.
- Mephedron kann psychisch abhängig machen. Lege Konsumpausen ein.
- Vermeide Konsum vor allem bei Herz-Kreislauferkrankungen, Lebererkrankungen, Asthma und Epilepsie.
- Konsumiere nicht während Schwangerschaft und Stillzeit.
- Achtet aufeinander. Sprich mit deinen Freund*innen, wenn es dir nicht gut geht.
- Nimm nicht am Straßenverkehr teil, wenn du konsumiert hast
4-Methylmethcathinon (gebräuchliche Szenebezeichnung: 4-MMC, Mephedron) ist chemisch verwandt mit Cathinon, dem stimulierenden Wirkstoff des Kath-Strauches, und Methcathinon (Ephedron). 4-MMC hat eine stimulierende, euphorisierende und empathogene Wirkung und kommt als Pulver bzw. auch in Tablettenform vor. Mephedron gehört zu den sogenannten Research Chemicals, d.h. es ist weitgehend unerforscht, daher gibt es kaum wissenschaftlichen Erkenntnisse über Wirkmechanismen, Risiken, Langzeitfolgen sowie möglichen Gefahren beim Mischkonsum. Kenntnisse über Wirkung, Dosierung und Risk Reduction basieren daher fast ausschließlich auf User*innenberichten.
Mephedron ist im Suchtmittelgesetz (SMG) erfasst. Der Erwerb, der Besitz, die Ein- und Ausfuhr, die Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe und Verkauf) sind strafbar. Konsument*innen, die gegen das SMG verstoßen, haben mit einem verpflichtenden Besuch bei Amtsärzt*innen (in Wien: das Ambulatorium der Sucht- und Drogenkoordination) zu rechnen. Dort können in Folge gesundheitsbezogene Maßnahmen angeordnet werden und es kann mit einem Drogentest gerechnet werden. Hält man sich an diese Vorgaben, kommt es zu keinem Gerichtsverfahren.
Stand: 2012