Pinkes Pulver: Pink Cocaine, Tucibi, Tusi?
Seit wenigen Jahren taucht in Europa vermehrt pinkfarbenes Pulver auf, welches eine Mischung aus unterschiedlichen synthetischen Substanzen enthält. Auch in Wien wurden vor allem in jüngerer Vergangenheit solche Proben abgegeben und enthielten bisher meistens eine Mischung aus Ketamin und MDMA. Teilweise wurden auch Amphetamin, 2C-B, Koffein und Ibuprofen nachgewiesen. Die Anteile der identifizierten Substanzen in der Mischung unterschieden sich von Pulver zu Pulver. International wurden auch Beimengungen von Methamphetamin oder Opioiden berichtet.
Die Proben in Wien wurden als Pink Cocaine, Tusi,oder 2C-B zur Analyse abgegeben, enthielten jedoch nie Kokain und wenn 2C-B, dann nur in Kombination mit Ketamin und MDMA. Bei den Bezeichnungen Pink Cocaine, Tucibi oder Tusi handelt es sich um Szenenamen aus Südamerika für pink eingefärbte Mischungen.
Die irreführenden Bezeichnungen können den Glauben erwecken, dass es sich Kokain oder 2C-B handele. Verwechselung mit einer Mischung aus unterschiedlichen anderen Substanzen kann zu einem unangenehmen Rauscherlebnis führen. Ketamin ist ein Narkose- und Schmerzmittel, das beruhigende und analgetische Wirkung hat sowie dissoziative Zustände (z.B. Getrenntsein von Körper und Geist) auslösen kann. Der unwissentliche Konsum kann daher überfordernd und beängstigend sein. Mischkonsum von Ketamin und MDMA stellt zudem eine erhöhte körperliche Belastung dar. Die Kombination von Ketamin und Alkohol (oder anderen Downern) erhöht das Risiko einer Atemlähmung.
Die tatsächliche Zusammensetzung einer derartigen Probe lässt sich ausschließlich durch Drug Checking feststellen. Wir raten vom Konsum von pinkfarbenem Pulver, das als “Tusi”, “Tucibi”, 2C-B, 2C-B-Mischung oder „Pink Cocaine“ verkauft wird, dringend ab!
Beispiel einer als 2C-B abgegebenen Probe |