Die Wirkungen sowie die Wirkdauer sind abhängig von Dosierung, Konsumform, Konsumhäufigkeit, Set (Person) und Setting (Umfeld) und können so recht unterschiedlich sein. Die Cannabiswirkung kann das Zeitempfinden verändern und Gefühlszustände und Wahrnehmungen verstärken. Es kann zu gesteigertem Wohlbefinden, erhöhter Sensibilität, leichter Euphorie, Heiterkeit oder Entspannung kommen. Bei hoher Dosierung können auch Halluzinationen auftreten (geschieht vor allem bei oralem Konsum). Die Wirkungen können beim Rauchen 1h bis 4h, bei oralem Konsum 4h bis 10h spürbar sein.
Meist kommt es zu einem Anstieg von Herzschlag und Pulsfrequenz, einer Rötung der Augen und trockenem Mund. Manche negativen Effekte treten beim ersten Konsum häufiger auf, u.a. Schwindelgefühle, Übelkeit und Erbrechen. Während der akuten Wirkung von Cannabis kann die geistige Leistungsfähigkeit reduziert werden. Davon sind vor allem das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Konzentration betroffen. Je höher die Dosis, umso intensiver können die Nebenwirkungen sein: Kreislaufprobleme, extrem verstärkte Gefühle und leichte Halluzinationen. Außerdem kann es zu Paranoia und depressiven Verstimmungen kommen.
Cannabis wird meist geraucht oder oral konsumiert (z.B. als Zutat in Keksen gegessen). Die Wirkstoffe (vor allem THC) werden beim Rauchen über die Lungenschleimhaut und bei oralem Konsum über die Darmschleimhaut aufgenommen. Beim Cannabiskonsum gelangen hunderte unterschiedliche Stoffe in den Körper (besonders beim Rauchen). Daher sind die genauen Wirkmechanismen bisher nur teilweise erforscht. THC wird im Blutkreislauf in alle Organe transportiert. Obwohl die meisten Cannabis-Effekte nur wenige Stunden spürbar sind, befindet sich nach 20 Stunden noch immer die Hälfte des aufgenommen THC im Blut.
THC bindet an Cannabinoid-Rezeptoren, die sich vor allem im Gehirn befinden. Diese Rezeptoren steuern Gehirn- und Körperfunktionen (u.a. Merkfähigkeit, Zeitwahrnehmung, Hungergefühl, Koordination und Bewegungen) die durch den Cannabiskonsum beeinflusst werden. Neben THC binden auch andere Cannabinoide an solche Rezeptoren und beeinflussen die Cannabiswirkung, z.B. Cannabidiol (CBD). Neuere Erkenntnisse zeigen, dass CBD unangenehme Nachwirkungen reduzieren kann (psychische Symptome). Das heißt, Hanfsorten mit zu viel THC und zu wenig CBD können mehr Risiken- und Nebenwirkungen haben.
Da Cannabisrauch in der Regel tiefer inhaliert und länger in der Lunge gehalten wird als gewöhnlicher Zigarettenrauch, werden mehr Schadstoffe in die Lunge aufgenommen als bei Zigaretten (Kohlenmonoxid und Teer). Das Rauchen erhöht bei chronischem Konsum die Anfälligkeit für Atemwegsbeschwerden (z.B. Bronchitis, Luftröhren-und Lungenentzündung). Bei langfristigem täglichem Gebrauch können Aktivitätsverminderung, sowie Motivations- und Interessenverlust auftreten. Das Kurzzeitgedächtnis kann noch 6 – 12 Wochen nach der Beendigung von täglichem Cannabiskonsum beeinträchtigt sein. Wenn Cannabis über eine längere Zeit (Monate – Jahre) sehr häufig konsumiert wird, (mehrmals täglich) kann es passieren, dass man die Kontrolle über den Konsum teilweise oder ganz verliert. So kann sich eine psychische Abhängigkeit entwickeln.
- Lungenerkrankungen und bestehenden Herzbeschwerden oder Herzerkrankungen, da THC Herz und Kreislauf zusätzlich belastet.
- Bei Ängstlichkeit, Bedrücktheit oder psychischen Problemen, da Cannabis diese negativen Gefühle verstärken kann.
- THC gelangt über die Plazenta zum Fötus und über die Muttermilch zum Baby. Einige Studien belegen, dass schwangere Frauen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, Babys mit einem geringeren Geburtsgewicht und geringerer Körpergröße gebären. Auf Cannabiskonsum während Schwangerschaft und Stillzeit sollte daher verzichtet werden.
Cannabis & Stimulanzien (z.B. Speed oer Kokain)
Einige Konsument*innen benützen Cannabis „zum Runterkommen“ von aufputschenden Drogen wie Speed oder Ecstasy. Mischkonsum stellt allerdings eine noch stärkere Belastung für deinen Körper dar und kann den Hangover nach dem Runterkommen verlängern.
Cannabis & Psychedelika (z.B. LSD oder Magic Mushrooms)
Diese Kombination kann die Wahrscheinlichkeit für psychische Nebenwirkungen wie Verwirrtheit, Angstzustände und Paranoia deutlich erhöhen.
Wer trotz gesundheitlicher und rechtlicher Risiken Cannabis konsumiert, sollte neben den allgemeinen Regeln zur Risk Reduction folgendes wissen:
- Beim Rauchen kannst du das Risiko von Lungen- und Atemwegserkrankungen reduzieren, indem du Aktivkohlefilter benutzt oder einen Vaporizer verwendest. Oraler Konsum belastet die Lunge nicht.
- Bei oralem Konsum setzt die Wirkung erst verzögert nach max. einer Stunde ein. Die Wirkung ist stärker und dauert länger als beim Rauchen. Daher kommt es häufiger zu Überdosierungen. Warte also die volle Wirkung ab, bevor du ans Nachlegen denkst.
- Konsumiere möglichst nur in der Freizeit und wenn du dich gut fühlst, da negative Stimmungen verstärkt werden können.
- THC beeinflusst deine Aufmerksamkeit, Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Vermeide daher den Konsum bei der Arbeit, in der Schule, oder beim Lernen.
- Nimm nicht am Straßenverkehr teil, wenn du konsumiert hast
Cannabis ist der Überbegriff für Haschisch und Marihuana. Beide werden aus der Hanfpflanze hergestellt. Diese enthält hunderte Wirkstoffe, sogenannte Cannabinoide. Der psychoaktive Hauptwirkstoff ist Tetrahydrocannabinol (THC). Andere Cannabinoide sind z.B. CBD und CBN. Die THC-Konzentration ist im Harz der weiblichen Blütenstände besonders hoch. Haschisch (Dope, Shit,) wird aus diesem Harz hergestellt. Marihuana (Gras, Ganja, Weed) ist ein Gemisch aus Pflanzenteilen (Blättern, Blüten, Stängeln). Wenn beim Anbau von Hanfpflanzen Mittel wie Kunstdünger, Pilz- & Schädlingsbekämpfungsmittel, können sie Rückstände dieser Stoffe enthalten.
Cannabis ist der Überbegriff für die Hanfprodukte Haschisch und Marihuana. Bereits vor 6000 Jahren wurde Hanf als Textilmaterial genutzt, ebenso lange bekannt sind die psychotropen Eigenschaften des Cannabis. Als heiliges Rauschmittel ist Cannabis im Hinduismus dem Gott Shiva geweiht und im rituellen Gebrauch sowie in der traditionellen Medizin Asiens als Beruhigungs- oder Betäubungsmittel in Verwendung. In Europa berichtete erstmals Marco Polo im 13. Jahrhundert von der Verwendung der Hanfpflanze als Rauschmittel. In der modernen Medizin gewinnt Cannabis, insbesondere bei der Behandlung von Glaukompatient*innen sowie zur Unterdrückung des Brechreizes und zur Appetitanregung bei Krebs- und Aidspatient*innen an Bedeutung.
Cannabis ist im Suchtmittelgesetz erfasst. Der Erwerb, der Besitz, die Ein- und Ausfuhr, die Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe und Verkauf) sind strafbar. Konsument*innen, die gegen das SMG verstoßen, haben mit einem verpflichtenden Besuch bei Amtsärzt*innen (in Wien: das Ambulatorium der Sucht- und Drogenkoordination) zu rechnen. Dort können in Folge gesundheitsbezogene Maßnahmen angeordnet werden und es kann mit einem Drogentest gerechnet werden. Hält man sich an diese Vorgaben, kommt es zu keinem Gerichtsverfahren. Bei Cannabis gibt es, wie bei anderen illegalen Substanzen auch, keine geringe Menge für den Eigenbedarf, die legal und straffrei ist. Nach dem Gesetz muss die Polizei immer reagieren, d.h. auch bei kleinen Mengen kommt es zu einer Anzeige.
Stand: 2012