23. Juni 2020

Ergebnisse der Befragung „Substanzkonsum zur Zeit von COVID-19“

In Kooperation mit der Drogenarbeit Z6! (Innsbruck) hat checkit! eine Online-Befragung zum Thema „Substanzkonsum zur Zeit von Covid-19“ durchgeführt. Ziel der Studie war es herauszufinden, inwiefern sich das Konsumverhalten und der Substanzmarkt seit Ausbruch des Coronavirus und Einführung der Eindämmungs-Maßnahmen verändert haben.

Wir freuen uns nun die Ergebnisse dieser Studie präsentieren zu dürfen. Einen ausführlichen Bericht zu den Ergebnissen ist unter folgendem Link zu finden: Ergebnisse der Befragung Substanzkonsum COVID-19

Kurzzusammenfassung:

Veränderungen im Konsum: Die Eindämmungsmaßnahmen führten bei vielen Teilnehmer*innen zu einem veränderten Konsumverhalten. 44% der Teilnehmer*innen gaben an, häufiger als davor zu konsumieren. Die beiden am häufigsten genannten Substanzen waren Cannabis und Alkohol. Einige merkten an gleichzeitig andere (illegale) Substanzen weniger oder gar nicht mehr zu konsumieren. Ein Drittel der Teilnehmer*innen gab an, die Dosis bzw. Menge v.a. von Alkohol und Cannabis gesteigert zu haben. Jede*r Fünfte konsumierte seit Einführung der Eindämmungsmaßnahmen (zusätzlich) Substanzen, die sie zuvornicht konsumiert wurden. Hier wurden v.a. Alkohol, Cannabis und Halluzinogene genannt.

Gründe für die Konsumveränderungen: Mehr Zeit, Langeweile und psychische Belastung (Coping) waren die meistgenannten Gründe für einen verstärkten Konsum. Andererseits führten der Wegfall von sozialen Kontakten und Events bzw. die unsichere Marktsituation sowie die Möglichkeit, sich um die Gesundheit zu kümmern bei einigen zu einem reduzierten Konsum bzw. gar zur Abstinenz.

Veränderungen am Substanzmarkt: Die Teilnehmer*innen gaben u.a. an, dass die Beschaffung von Substanzen schwieriger geworden sei, da es weniger Bezugsquellen für illegale Substanzen gebe. Einige berichteten, dass es zu längeren Wartezeiten komme bzw. die Auswahl an Substanzen eingeschränkt sei. Außerdem wurde eine gesunkene Qualität, häufigere Streckung und gestiegene Preise bemerkt.

Sorge: Etwas mehr als ein Viertel der Befragten gab an sich Sorgen oder eher Sorgen um den eigenen momentanen Konsum zu machen.