Die Wirkung von Alkohol ist von mehreren Faktoren abhängig. Diese sind zum Beispiel die Persönlichkeit, wie es dir geht, Vorerfahrungen, der Mageninhalt (Set), die äußeren Umstände (Setting), die konsumierte Menge und auch die Qualität des Alkohols (Substanz). Geringe Mengen Alkohol bewirken in der Regel ein Gefühl von Wohlbefinden, Entspannung, Heiterkeit, gesteigerte Kontaktfreude, Minderung von Ängsten und den Verlust von Hemmungen. Aufgrund der entspannenden Wirkung von Alkohol lockert sich auch die Magenmuskulatur. Dadurch wird das Völlegefühl nach einem „Verdauungschnapserl“ zwar besser, die Verdauung wird jedoch verzögert/verlangsamt. In niedrigen Dosen kann Alkohol sexuell anregend wirken, in höheren Dosierungen kann es das Gegenteil bewirken und die Potenz schwächen.
Alkohol ist ein Zellgift. Je mehr Alkohol in den Körper gelangt, desto stärker wird die Leistung des Gehirns beeinträchtigt. Die dämpfende, betäubende Wirkung tritt in den Vordergrund.
Bei einem Blutalkoholspiegel von 0,2 – 1,2 Promille kann es zu Enthemmung, Unterschätzung von Gefahren, Selbstüberschätzung, Impulsivität und Aggressivität, Verantwortungslosigkeit, Stimmungsschwankungen sowie Koordinations- und Reaktionsstörungen kommen.
Bei einem Blutalkohol-spiegel von 1,3 – 3 Promille können Bewegungen nur noch mühsam koordiniert werden. Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit sind stark herabgesetzt, visuelle Störungen (z.B. Doppeltsehen) sowie verwaschene Sprache können auftreten, viele Konsumierende klagen über Übelkeit.
Ab 3 Promille kann es zur Unterkühlung oder Überhitzung und Tiefschlaf kommen, ab 4 Promille können Komazustände und der Tod eintreten.
Am Tag danach können Magenschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen auftreten – der so genannte „Kater“. Bei Konsum von hohen Dosen kann es zu einem sogenannten „Filmriss“ (= Blackout) kommen, sodass du dich an manche Sachen nicht erinnern kannst. Bei größeren Mengen Alkohol muss das Gehirn die „höheren“ Gehirnfunktionen, wie z.B. Aufmerksamkeit und Gedächtnis reduzieren, um lebenswichtige Funktionen wie z.B. Atmung und Herzschlag aufrechterhalten zu können. Demnach ist ein Filmriss immer ein Zeichen dafür, dass zu viel Alkohol getrunken wurde.
Alkohol gelangt über die Schleimhäute in den Blutkreislauf und verteilt sich im Körpergewebe. 20% des Alkohols wird über den Magen aufgenommen, der Großteil allerdings über den Dünndarm. 30 bis 60 Minuten nach dem Konsum erreicht der Alkoholspiegel im Blut seine höchste Konzentration. Im Gehirn bewirken geringe Alkoholmengen eine Stimulierung einiger Nervenzellen und eine Aktivitätsunterdrückung vieler anderer Nervenzellen. Größere Mengen Alkohol wirken jedoch nur noch dämpfend. Im Durchschnitt werden im Körper pro Stunde 0,15 Promille Alkohol über die Leber abgebaut. Es dauert daher rund eine Stunde bis eine Alkoholmenge von zwei Zentiliter 40%igem Schnaps, 0,1 Liter Wein oder 0,2 Liter Bier abgebaut sind. Die Geschwindigkeit ist nicht beeinflussbar. Weder Energy Drinks/Koffein, noch körperliche Betätigung oder Wasser trinken beschleunigen den Abbau. Auch Erbrechen ist kein hilfreiches Mittel, um schneller nüchtern zu werden. Der Alkohol ist dann nämlich schon ins Blut gelangt und kann nicht durch Erbrechen wieder herausbefördert werden.
Die Risiken des Alkoholkonsums werden oft verharmlost, da Alkoholkonsum in unserer Gesellschaft traditionell verankert ist und dadurch auch sehr akzeptiert. Obwohl Alkohol recht gut beforscht ist, ist es schwierig eine genaue Risikogrenze zu ziehen, unter anderem weil die Gesundheitsschäden oft lange unbemerkt bleiben. Einen risikolosen Konsum gibt es auch deshalb nicht, da schon ein einmaliger Rausch riskant sein kann (z.B. im Straßenverkehr). Wenn über eine Woche weniger als 100g reiner Alkohol konsumiert wird, kann es als weitgehend risikoarm eingestuft werden. 20g reiner Alkohol entspricht in etwa einem großem Bier (0,5l), einem Glas Wein (1/4l) oder 3 kleinen Schnäpsen (zu je 2cl).
Eine Alkoholkrankheit entwickelt sich in der Regel nach Jahren von regelmäßigem Alkoholkonsum. Zusätzlich zur körperlichen Komponente kann auch schon bei geringeren Mengen eine psychische Abhängigkeit oder ein problematischer Konsum entstehen.
- psychischen Problemen, Unruhe oder Ängstlichkeit
- Bluthochdruck
- Schwangerschaft/Stillzeit
- Herz- Kreislaufproblemen
- Leber- oder Nierenschäden
- Cannabis verstärkt die Wirkung von Alkohol. Die Reaktionsfähigkeit und die motorischen Leistungen können beeinträchtigt werden. Diese Kombination ist eine Belastung für den Kreislauf – und kann auch bis zur Bewusstlosigkeit führen.
- Tabak wird gerne zu Alkohol konsumiert, da die angenehmen Wirkungen des Nikotins verstärkt werden. Langfristig erhöht starker Konsum von Alkohol und Tabak das Risiko von Krebserkrankungen.
- Alkohol & Ecstasy
Sowohl Alkohol als auch Ecstasy belasten Leber und Nieren. Beide Substanzen führen zu Flüssigkeitsverlust und erwärmen den Körper. Dadurch kann es zu einer gefährlichen Überhitzung kommen. - Alkohol & Speed oder Kokain
Speed und Kokain verdecken die Wirkungen von Alkohol. Dadurch kann das Gefühl entstehen, noch nüchtern zu sein, obwohl man eigentlich schon stark alkoholisiert ist. - Alkohol & Downer
Wenn Alkohol mit anderen dämpfenden Substanzen konsumiert werden kann es zu einer lebensbedrohlichen Atemlähmung oder Atemdepression kommen. Ander dämpfende Substanzen sind zum Beispiel Gammahydroxybuttersäure (GHB), Benzodiazepine oder Opioide.
Wenn du Alkohol konsumierst, beachte neben der allgemeinen Hinweisen zu Risk Reduction noch Folgendes:
- Denke an Safer-Sex, auch unter Alkoholeinfluss.
- Trinke am besten nach jedem Glas Alkohol ein Glas Wasser oder ein alkoholfreies Getränk
- Iss am Tag danach leichte Speisen und trinke viel Flüssigkeit
- Frauen erreichen ca. um 1/5 höhere Blutalkoholwerte als Männer, wenn sie bezogen auf das Körpergewicht eine vergleichbare Menge Alkohol trinken. Demnach ist hier oft weniger mehr.
- Wenn du Auto fährst, verzichte auf Alkohol.
Was in der Umgangssprache als Alkohol bekannt ist, wird chemisch als Ethylalkohol oder Ethanol bezeichnet. Alkohol ist eine klare, farblose und brennbare Flüssigkeit. Als Getränk wird Alkohol in verschiedenen Formen wie Bier, Sekt, Wein, Spirituosen/Branntwein oder Likör konsumiert. Alkohol entsteht bei der Vergärung von Kohlenhydraten, wobei maximal 18 Volumenprozent erreicht werden. Durch die Destillation des Gärungsalkohols kann der Alkoholgehalt auf bis zu 80 % Vol. erhöht werden. Dabei können zusätzlich andere, hochtoxische Alkohole wie Methanol oder Fuselöle entstehen, die auch einen verstärkten Kater bedingen können.
Alkohol scheint die älteste von Menschen erzeugte psychoaktive Substanz zu sein. Es gibt Hinweise, dass bereits im Neolithikum (ca. 6400 v.Chr.) Bier und Wein konsumiert wurden, und in Ägypten entstand um ca. 3700 v.Chr. die erste Bierbrauerei.
In der Antike wurde Alkohol vor allem für medizinische und religiöse Zwecke eingesetzt. Im Zentrum des Dionysus-Kults stand das Trinken von „heiligem“ Wein, ein Ritual, das sich auch in der christlichen „Kommunion“ wiederfindet.
Bis ins 8. Jahrhundert. n.Chr. konnten Bier und Wein nur durch einfache Gärungsprozesse erzeugt werden. Die erste Destillation fand im arabischen Raum statt. Das Ergebnis dieses Vorgangs, bei dem aus Wein hochprozentiger Branntwein gewonnen wird, nannten die Araber ‚Alkohl‘. Im Mittelalter wurde Branntwein vor allem für medizinische Zwecke eingesetzt.
Der Genuss hochprozentiger Getränke fand in Europa bald rasche Verbreitung, so wurde vor allem der in seiner Herstellung sehr billige Gin – aus Getreide und Wacholderbeere – unter der ärmeren Bevölkerung Europas zur Droge Nr. 1. Zum Teil wurden englische Arbeiter sogar mit Gin entlohnt. Um unkontrollierten und übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden, wurde im Laufe mehrerer Jahrhunderte die Erzeugung, Abgabe und der Handel durch verschiedene Gesetze mehr und mehr reglementiert, bis in den USA am 16.Jänner 1920 schließlich das Zeitalter der Prohibition eingeläutet wurde. In den folgenden 13 Jahren war es bei Geld- und Haftstrafen verboten, Alkoholische Getränke herzustellen oder zu verkaufen. 1933 entschloss sich die amerikanische Regierung allerdings zur Aufhebung des Alkoholverbots, nachdem der Konsum nicht verhindert werden konnte, sondern lediglich in die Illegalität gedrängt wurde und sich rund um das Geschäft mit der illegalen Droge Alkohol organisiertes Verbrechen und die amerikanische Mafia entwickelt hatten.
Ab wann alkoholische Getränke konsumiert werden dürfen, hängt vom Jugendschutzgesetz des jeweiligen Bundeslandes ab, indem du dich gerade aufhältst. In Wien ist ab 16 Jahren der Konsum von Getränken, die keinen gebrannten Alkohol enthalten, erlaubt. Also zum Beispiel Bier und Wein. Ab dem 18. Geburtstag ist der Konsum von allen Sorten Alkohol erlaubt. Informiere dich vor der Reise in ein anderes Bundesland darüber, welche Regelungen dort gelten.
Für Autofahren gilt in Österreich die 0,5 Promillegrenze – das heißt, dass du ab diesem Wert mit einer Strafe zu rechnen hast. Wann du die 0,5 Promille Grenze überschritten hast, hängt von verschiedenen Faktoren ab (Größe, Gewicht, Geschlecht). Beim Probeführerschein gelten für die ersten zwei Jahre nach Erteilung der Lenkberechtigung 0,1 Promille Blutalkohol als Grenzwert. Bedenke, dass die meisten Versicherungen Schadenszahlungen verweigern, wenn du (auch unter den gesetzlichen Promillegrenzen) alkoholisiert einen Unfall verschuldest. Beim Radfahren darf ein Wert von 0,8 Promille nicht überschritten werden.
Stand: 2012