DMT
DMT ist ein sehr starkes Halluzinogen, das entweder geraucht oder oral in Verbindung mit MAO-Hemmern als „Ayahuasca“ eingenommen werden kann. Geraucht tritt die Wirkung sehr schnell ein und dauert nur wenige Minuten, bei oraler Einnahme kann sich die Wirkdauer auf bis zu 8 Stunden erstrecken. In beiden Fällen kann es zu sehr intensiven Wahrnehmungsveränderungen kommen, die mitunter nur schwer verarbeitet und in den Alltag integriert werden können.
DMT ist ein schnell und kurz wirksames Halluzinogen mit starker psychoaktiver Wirkung.
DMT kann eine starke Veränderung der (Sinnes-) Wahrnehmung bewirken. Die Stärke der Wirkung ist dosisabhängig. Besonders bei hohen Dosen kann es zu akustischen (hohes Schnattern, Knirschen, comicartige, schrille Geräusche) und in manchen Fällen haptischen (den Tastsinn betreffend) Halluzinationen kommen.
Charakteristisch für die DMT- Wirkung ist die schnelle Abfolge der Effekte, wie im Zeitraffer. Das Zeitempfinden ist oft stark verändert. Wenige Minuten können wie Stunden erscheinen. Oft erleben Konsument*innen verschiedenste, schnell wechselnde Emotionen wie Euphorie, Angst, Panik, Entspannung innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes. Die qualitative Denkfähigkeit ist dabei allerdings nicht beeinträchtigt. Es kann zum Verlust des Körperbewusstseins kommen (z. B. Empfinden von Schwerelosigkeit, Fliegen/Fallen).
Wie bei allen Halluzinogenen kann es zu sehr intensiven, für manche Menschen spirituelle, Erfahrungen kommen. Das Ich-Empfinden kann sich so weit verändern, dass die subjektiven Grenzen der eigenen Person verschwimmen. Das kann sich in einem Gefühl der starken Verbundenheit mit der Welt und den Menschen äußern, aber auch Angst machen. Die Wirkung ist zudem beeinflusst von der körperlichen und seelischen Tagesverfassung der einzelnen Person sowie der Konsumsituation, dem Ort und dem sozialen Umfeld. DMT bewirkt meist eine Beschleunigung der Pulsfrequenz und erhöhten Blutdruck.
Halluzinogene bewirken besonders intensives Erleben, das auch Angst auslösen kann. Nicht allen Konsument*innen fällt es leicht, das eindrückliche Erlebnis der DMT-Wirkung zu verarbeiten und in den Alltag einzugliedern. In manchen Fällen kommt es zu Desorientiertheit während und nach dem Höhepunkt der Wirkung und zu einem Gefühl des Kontrollverlusts. Nach dem Konsum können leichte Kopfschmerzen auftreten.
Der Wirkungseintritt erfolgt beim Rauchen bereits nach ca. 10-30 Sekunden. Die eigentliche Wirkung hält ca. 5-20 Minuten an, worauf eine Phase der Entspannung (30-60 min.) folgt. Sie dient der ersten Verarbeitung des Erlebnisses und „Wieder-Zurückkommens“ in die reale Welt.
Konsumiert man DMT intramuskulär, tritt die Wirkung etwas später (nach einigen Minuten) ein, sie hält allerdings auch länger an (ca. 1 Stunde). Bei oralem Konsum (in Kombination mit einem MAO-Hemmer) tritt die Wirkung nach 30-60 Minuten ein, die Wirkdauer verlängert sich auf 2-6 Stunden.
Einige Stunden nach dem erstmaligen Konsum ist eine weitere Einnahme von DMT kaum wirksam. Schnelles „Nachlegen“ ist also nicht sinnvoll. Konsument*innen berichten, dass das Bedürfnis nach einer zweiten Dosis unmittelbar nach der ersten in der Regel sehr gering ist.
Beim Rauchen können die Atemwege und Lunge beeinträchtigt werden. Bei oralem Konsum kann der Trank Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Im Gehirn wirkt DMT auf zwei verschieden Subtypen der 5-HT-Rezeptoren, die für die Regelung des Neurotransmitters Serotonin zuständig sind. DMT wirkt also auf 5-HT1a- und 5-HT2- Rezeptoren. Es bewirkt einen Anstieg des Blutdrucks, eine Ausschüttung des Hormons Prolaktin (dieses reguliert unter anderem die Stimmung) und einen Anstieg des ACTH- Hormons. ACTH wird von der Hypophyse ausgeschüttet und ist für die Regelung des Blutzuckers verantwortlich. Es wird häufig in der Epilepsietherapie eingesetzt.
Die Wahrscheinlichkeit, eine körperliche oder psychische Abhängigkeit von DMT zu entwickeln, ist sehr gering.
Mögliche Langzeitfolgen sind mit denen von anderen Halluzinogenen vergleichbar. So kann der Konsum von DMT psychische Krankheiten wie Depressionen und Schizophrenie oder ähnliche Erkrankungen auslösen. Besonders bei häufigem Konsum und bei dafür leicht anfälligen Personen. Wer zu einer psychischen Erkrankung neigt, kann im Voraus schwer festgestellt werden.
- Unsicherheit, Angst oder Unruhe bei dem Konsum
- Wenn es dir schlecht geht (z.B. durch Beruf, Schule, Familie, Freunde…) oder du körperliche Probleme hast. Halluzinogene Substanzen verstärken in der Regel deine Stimmung. Konsumiere nur, wenn es dir gut geht
- Psychischen Erkrankungen
- Schwangerschaft: Sprache und Leistung des Gedächtnisses des Kindes können durch den Konsum von Halluzinogenen in der Schwangerschaft beeinträchtigt sein
Wenn du DMT trotz gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken konsumierst, beachte zusätzlich:
DMT sollte immer sitzend oder liegend konsumiert werden. Der Beginn der Wirkung kann sehr plötzlich auftreten. Es besteht das Risiko, dass du dabei hinfällst oder Gegenstände umwirfst.
Die orale Einnahme von DMT ist wahrscheinlich die risikoärmste Form des Konsums, da kaum ein Risiko besteht, sich mit übertragbaren Krankheiten zu infizieren. Damit DMT oral konsumiert eine Wirkung entfalten kann, müssen zusätzlich MAO-Hemmer konsumiert werden. MAO-Hemmer verhindern gleichzeitig auch den Abbau von anderen Aminen (z.B. Dopamin, Noradrenalin und Serotonin). Der Überschuss davon kann den Organismus beeinträchtigen.
Beim Rauchen können die Atemwege und Lunge beeinträchtigen. Meist wird DMT pur in einer kleinen Pfeife oder mit Zusatz von Tabak in einem „DMT-Joint“ geraucht, wobei man besonders tief inhaliert.
DMT intravenös oder intramuskulär: Bei Spritzengebrauch besteht ein hohes Infektionsrisiko. Um dich vor HIV/AIDS oder Hepatitis B und C zu schützen, solltest du immer saubere Spritzen und ein frisches Spritzenbesteck verwenden. Verwende dein eigenes Spritzbesteck und verzichte auf „needlesharing“ (gemeinsames Nutzen von Spritzen)!
Nutze kostenlose Spritzentauschangebote. In Wien ist dies unter anderem in Einrichtungen der Suchthilfe Wien möglich (Jedmayer, change).
Man benötigt in jedem Fall eine sehr geringe Menge DMT, um die gewünschte Wirkung zu erreichen. Die richtige Dosis ist daher nur schwer einzuschätzen. Beim Rauchen ist diese allerdings besser steuerbar, da man bereits nach einmaligem Inhalieren merkt, ob man genug hat. Dosiere speziell beim intravenösen oder intramuskulären Konsum vorsichtig!
N,N- DMT (gebräuchliche Szenebezeichnungen: DMT, Dimitri, Nigerin) ist eine weiße oder gelbe kristalline Substanz mit scharf-beißendem Geruch. DMT gehört zur Gruppe der Tryptamine, die in der Regel kurz aber intensiv halluzinogen wirken. DMT wird meist geraucht, kann aber auch intravenös und intramuskulär (direkt in den Muskel gespritzt) konsumiert werden. Oral konsumiert zeigt es ohne zusätzlichen Konsum von MAO-Hemmern keine Wirkung. MAO-Hemmer verhindern den Abbau des Wirkstoffs, so dass es seine Wirkung voll entfalten kann.
DMT ist im Suchtmittelgesetz (=SMG) erfasst. Der Erwerb, der Besitz, die Ein- und Ausfuhr, die Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe und Verkauf) sind strafbar. Konsument*innen, die gegen das SMG verstoßen, haben mit einem verpflichtenden Besuch bei Amtsärzt*innen (in Wien: das Ambulatorium der Sucht- und Drogenkoordination) zu rechnen. Dort können in Folge gesundheitsbezogene Maßnahmen angeordnet werden und es kann mit einem Drogentest gerechnet werden. Hält man sich an diese Vorgaben, kommt es zu keinem Gerichtsverfahren. DMT-haltige Pflanzen sind nicht im SMG erfasst. Die Zucht DMT-haltiger Pflanzen zum Zweck der Herstellung von DMT ist aber strafbar.
Stand: Juli 2022