DOM

DOM ist ein Amphetaminderivat mit psychedelischer  und stimulierender Wirkung, welches bereits in sehr geringen Dosen (Mikrogramm-Bereich) wirksam ist. Psychedelika können die Wahrnehmung der Realität stark verändern (z.b. visuelle Wahrnehmungsveränderungen)  Die relativ lange Wirkdauer von bis zu 16 Stunden wird von vielen User*innen als überfordernd beschrieben. Da es auch Amphetamin-artige Eigenschaften besitzt, bewirkt es außerdem einen Anstieg des Blutdrucks und eine Beschleunigung des Herzschlags, wodurch es zu unangenehm empfundener körperlicher Anspannung, Zittern, Schwitzen und Nervosität kommen kann.

INFOS ZUR RISIKOREDUZIERUNG

DOM kann optische und akustische Sinnestäuschungen hervorrufen. Akustische Halluzinationen, die auftreten können, wären zum Beispiel Stimmen, Geräusche oder Musik. Optische betreffen zum Beispiel die Verstärkung von Farben oder das Wahrnehmen von plastischen und geometrischen Formen.

DOM kann außerdem ein Gefühl von gesteigertem Selbstbewusstsein, Entspannung und Zufriedenheit, bis hin zu Euphorie erzeugen.

DOM weist auch die stimulierenden Eigenschaften von Amphetaminen auf. Das heißt es kann auch körperlich anregend wirken. Amphetamine allgemein können Euphorie, gesteigertes Selbstvertrauen, erhöhte Wachsamkeit und Kommunikationslust auslösen. Mögliche physische Effekte sind eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und die Unterdrückung von Hungergefühl und Müdigkeit. Außerdem bewirken Amphetamine einen Anstieg des Blutdrucks und eine Beschleunigung des Herzschlags, was zu unangenehm empfundener körperlicher Anspannung, Zittern, Schwitzen und Nervosität führen kann.

Immer wieder werden in Erfahrungsberichten negative Erlebnisse geschildert. Oft scheinen diese vor allem bei hoher Dosierung aufzutreten. Es kann davon ausgegangen werden, dass mögliche negative Folgen mit denen von anderen Halluzinogenen vergleichbar sind. Veränderte Wahrnehmung und besonders intensivierte Erlebnisse und Empfindungen können Angst, Panikreaktionen und Verwirrung auslösen.

Da DOM den Neurotransmitterhaushalt verändert, können beim Abklingen der Wirkung und in den Tagen nach dem Konsum das Gefühl der Leere und Unsicherheit sowie Niedergeschlagenheit aufkommen. Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten sind wahrscheinlich.

Konsument*innen berichten von Zittern (Tremor) und körperlicher Anspannung, speziell beim Anfluten der Wirkung, was auf den Amphetamincharakter der Substanz zurückzuführen ist. Es kann zu Übelkeit und Krämpfen kommen. In manchen Fällen bleiben diese körperlichen Symptome während der gesamten Wirkdauer von DOM bestehen und beeinflussen auch die emotionale und mentale Ebene negativ.

Es kommt relativ schnell zu einer Toleranzbildung. Das heißt man benötigt eine höhere Dosis, um denselben Effekt zu erzeugen

Der Wirkungseintritt ist frühestens nach ca. 1 Stunde spürbar, kann aber auch erst wesentlich später erfolgen. Es folgt ein kontinuierlicher Anstieg der Wirkung innerhalb der folgenden 2 Stunden. Durch das relativ späte und langsame Einsetzen der Wirkung kann es leicht zu Überdosierungen kommen. Es ist also sehr ratsam abzuwarten, bis sich die volle Wirkung entfaltet hat. Schnelles „Nachwerfen“ kann zu Überdosierungen führen, die einen besonders langen (bis zu 75 Stunden) und sehr heftigen „Trip“ zur Folge haben. DOM wird oral eingenommen.

Es ist anzunehmen, dass DOM wie viele andere Halluzinogene Einfluss auf 5HT- Rezeptoren (Serotoninrezeptoren) nimmt und so die typischen Effekte bewirkt.
Diese Rezeptoren befinden sich in vielen Teilen des Körpers und sind für verschiedenste Funktionen zuständig. Im Gehirn sind sie unter anderem für die Regelung des Botenstoffes Serotonin zuständig. Serotonin beeinflusst Stimmung, Müdigkeit/Aktivität, Appetit, Verhalten, Sexualtrieb und Körpertemperatur.

DOM bewirkt zusätzlich eine vermehrte Ausschüttung der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin (Katecholamine). Diese bewirken einen Anstieg des Blutdrucks und eine Beschleunigung der Herzfrequenz. Außerdem kann es zu gesteigerter Leistungsfähigkeit, leichter Euphorie und erhöhtem Selbstbewusstsein kommen.

Die Wahrscheinlichkeit eine körperliche oder psychische Abhängigkeit von DOM zu entwickeln ist sehr gering. Mögliche Langzeitfolgen sind mit denen von anderen Halluzinogenen vergleichbar. Der Konsum von DOM kann psychische Krankheiten wie Angsterkrankungen, Schizophrenie und Depressionen auslösen. Das Risiko ist erhöht bei: häufigem Konsum, hohen Dosierungen und bei Personen, die anfällig sind für psychische Erkrankungen. Wer zu einer psychischen Erkrankung neigt, kann im Voraus schwer festgestellt werden.

  • Unsicherheit oder Angst vor dem Konsum
  • Wenn es dir schlecht geht
  • Du körperliche Probleme hast
  • Psychischen Erkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Hypertonie (= Bluthochdruck)

Da halluzinogene Substanzen in der Regel deine Stimmung verstärken, verzichte auf den Konsum, wenn du dich nicht wohl fühlst!

Wenn du trotz gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken psychoaktive Substanzen konsumierst, solltest du dich mit ihren Wirkungen und Gefahren gut auskennen. Beachte beim Konsum von DOM besonders:

Der Ort der Einnahme und die Personen, die bei dir sind, beeinflussen die Wirkung der Substanz. Negative Stimmungen können verstärkt werden. Achte darauf, nur in angenehmer Umgebung, in der du dich sicher und wohl fühlst, zu konsumieren. Konsumiere mit Freunden, die sich gegenseitig Unterstützung bieten können und auf die du dich verlassen kannst. Sprecht das vorher ab und lasst die anderen Personen nicht allein.

Wie bei allen Halluzinogenen sollte DOM nicht direkt auf vollen Magen konsumiert werden!

Die DOM- Erfahrung kann bis zu 24 Stunden oder länger dauern (in Extremfällen bis zu 72 Stunden!). Es ist daher wichtig, bereits vor der Einnahme genügend Nahrungsmittel und andere wichtige Dinge in der Nähe zu haben.

Es dauert relativ lang bis DOM seine typische Wirkung voll entfaltet. Der Beginn der substanzspezifischen Wirkung ist von Person zu Person unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Tritt die erwartete Wirkung nach einiger Zeit nicht ein, wirf nicht sofort nach. Die Wirkung könnte zeitlich versetzt eintreten.

Nutze wenn möglich Drug Checking. Ohne chemische Analyse kannst du dir nicht sicher sein, welche Substanz du konsumierst. Die Inhaltsstoffe, die Menge und auch gefährliche Beimischungen können nicht erkannt werden, auch nicht anhand von Form, Farbe, Geruch oder Geschmack

Falls dir die Möglichkeit des Drug Checkings nicht zur Verfügung steht, nimm immer nur eine geringe Menge der Substanz ein und warte die Wirkung ab. So kannst du einige negative Effekte, die vor allem bei hohen Dosen wahrscheinlich sind, reduzieren und dich vor Überdosierungen schützen.

Medikamente und psychoaktive Substanzen werden nach dem Körpergewicht dosiert. Leichte Personen brauchen weniger als schwere.

Beim Mischkonsum mit anderen psychoaktiven Substanzen – auch mit Alkohol – sind die Wirkungen kaum einzuschätzen und die Belastungen für Körper und Psyche besonders groß.

Unter dem Einfluss von Substanzen erhöht sich deine Körpertemperatur und du verlierst Flüssigkeit. Gleiche das aus, indem du Tanzpausen einlegst, dich abkühlst und genügend alkoholfreie Getränke (keine Energy-Drinks) zu dir nimmst. Allerdings nicht mehr als ½ Liter pro Stunde.

Etwas Obst sowie leichte Speisen können helfen, dich vor körperlicher Erschöpfung zu bewahren.

Vergiss nicht, dich und deine*n Partner*in beim Sex zu schützen und Kondome zu verwenden.

DOM ist eine rein synthetische Substanz. Das heißt sie kommt weder in Pflanzen noch in Menschen oder Tieren als natürlicher Stoff vor. DOM ist ein Amphetaminderivat (Derivat = ein abgeleiteter Stoff mit gleichbleibender Grundstruktur).

DOM gehört zur chemischen Gruppe der ß-Phenylalkylamine. Je nach chemischem Aufbau kann die Wirkung von stimulierend bis berauschend, halluzinogen oder euphorisierend ausfallen. DOM kann in Form von Trips (kleine Stückchen Löschpapier), Tabletten, weißem Pulver/Kristallen oder als Flüssigkeit vorkommen.

DOM ist im Suchtmittelgesetz (=SMG) erfasst. Der Erwerb, der Besitz, die Ein- und Ausfuhr, die Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe und Verkauf) sind strafbar. Konsument*innen, die gegen das SMG verstoßen, haben mit einem verpflichtenden Besuch bei Amtsärzt*innen (in Wien: das Ambulatorium der Sucht- und Drogenkoordination) zu rechnen. Dort können in Folge gesundheitsbezogene Maßnahmen angeordnet werden und es kann mit einem Drogentest gerechnet werden. Hält man sich an diese Vorgaben, kommt es zu keinem Gerichtsverfahren.

Stand: Juli 2022